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Energiewende am Limit: Was der Blackout in Spanien lehrt

  • Autorenbild: Daniel Reiterlehner
    Daniel Reiterlehner
  • 2. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Am 28. April 2025 erlebte die Iberische Halbinsel einen der schwerwiegendsten Stromausfälle ihrer Geschichte. Millionen Menschen in Spanien, Portugal und Teilen Südfrankreichs waren betroffen. Obwohl die genaue Ursache noch untersucht wird, deuten erste Analysen auf eine Kombination aus hoher Abhängigkeit von erneuerbaren Energien, insbesondere Solarstrom, und unzureichender Netzstabilität hin.


Ursachen des Blackouts


Zum Zeitpunkt des Ausfalls stammten etwa 70 % der Stromerzeugung in Spanien aus Photovoltaik-Anlagen. Innerhalb von nur fünf Sekunden kam es zu einem abrupten Rückgang der Stromerzeugung um 15 GW, was zu einem massiven Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage führte. Dieses Ungleichgewicht löste automatische Schutzmechanismen aus, die weitere Kraftwerke vom Netz trennten, um Schäden zu verhindern.


Ein weiterer Faktor ist die geringe internationale Vernetzung Spaniens mit dem europäischen Stromnetz. Nur etwa 3 % der Kapazität sind mit anderen Ländern verbunden, weit unter dem EU-Ziel von 15 %. Dies erschwert den Ausgleich von Stromschwankungen durch Importe oder Exporte.


Die Rolle von Batteriespeichern zur Vermeidung zukünftiger Ausfälle


Batterie-Großspeicheranlagen könnten eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung des Stromnetzes spielen. Sie bieten folgende Vorteile:

  • Schnelle Reaktionszeit: Batteriespeicher können innerhalb von Millisekunden auf Netzschwankungen reagieren und so Frequenzabweichungen ausgleichen.

  • Energiespeicherung: Überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen kann gespeichert und bei Bedarf wieder ins Netz eingespeist werden, was die Abhängigkeit von wetterabhängiger Stromerzeugung reduziert.

  • Spitzenlastabdeckung: In Zeiten hoher Nachfrage können Batteriespeicher zusätzliche Energie bereitstellen und so die Belastung des Netzes verringern.


In Spanien ist der Ausbau von Batteriespeichern regulatorisch erleichtert worden. Der nachträgliche Einbau von Speichern in bestehende Anlagen ist möglich, wobei jedoch die maximale Einspeisekapazität durch den bestehenden Netzanschluss begrenzt ist.


Fazit


Der Blackout vom April 2025 zeigt die Herausforderungen einer schnellen Energiewende auf. Während der Ausbau erneuerbarer Energien essenziell für den Klimaschutz ist, muss gleichzeitig in die Netzstabilität investiert werden. Batterie-Großspeicheranlagen bieten eine vielversprechende Lösung, um die Integration erneuerbarer Energien zu unterstützen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Ein ausgewogener Energiemix, der erneuerbare Quellen mit zuverlässigen Speicherlösungen kombiniert, ist entscheidend für eine stabile und nachhaltige Energiezukunft.

 
 
 

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